DIE SCHMERZTIERE
Wenn der Alltag gut läuft, halten sie sich versteckt. Nur manchmal bemerke ich das bittere Ziehen. Ich kann es nicht lokalisieren. Ist es im Bauch? Im Zwerchfell? Ums Herz herum verspüre ich es auch – manchmal. Dieses unablässige Nagen ist nicht stark – wie von einem kleinen Tier.
Es wird wachsen das Tier. Vielleicht hat es sich vermehrt? Jedes nagt an einer anderen Stelle. – Das wäre eine Erklärung, warum mein Schmerz nicht an derselben Stelle entsteht. Magenschmerz. Rückenschmerz, Gedankenschmerz. Wandernder Kopfschmerz … verstummt und krampft plötzlich zwischen Gesäß und Oberschenkel.
Dann melden sich Schmerztiere, die den Darm queren und reißen alles mit sich. Wenn ich mich lange genug krümme, lassen sie nach, als seien sie zufrieden.
Wenn ich Sport treibe, halten die Schmerztiere überrascht inne, sie haben Respekt vor meinem wütenden Kreislauf. Und mein einsetzender Muskelschmerz raubt ihnen zeitweise die Existenz. Ihr neuronales Nagen verstummt. – Nicht für immer, aber für eine gute Zeit.
Wenn ich nach Worten suche, um die Verrücktheit unseres Lebens auszudrücken, schweigen die Schmerztiere erwartungsvoll. Sie sind eitel. Sie freuen sich über jedes Wort, was ich für sie finde. Ist es ein Pakt, den ich mit ihnen eingehe, damit ich mich schmerzfrei um Elke kümmere? Jedes Wort, was ich den Schmerztieren widme, macht sie friedlich. Ich gebe Worte in Zahlung.
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